
Ein unsichtbares Risiko verstehen undreduzieren
In der Schweiz treten in vielen Regionenerhöhte Radonkonzentrationen in Innenräumen auf, vor allem in Räumen mitBodenkontakt. Für die Hauswartung ist die Auseinandersetzung mit Radon deshalbein fester Bestandteil des professionellen Gebäudebetriebs und desGesundheitsschutzes.
Radon ist ein natürlich vorkommendes,radioaktives Gas, das beim Zerfall von Uran in Böden und Gestein entsteht unddurch feine Undichtigkeiten in Fundamente und Keller in Innenräume gelangenkann. Da Radon weder sichtbar noch riechbar ist, bleibt es oft jahrelangunentdeckt, obwohl es langfristig das Risiko für Lungenkrebs deutlich erhöht.Besonders betroffen sind Räume unter Bodenhöhe, ältere Gebäude mitunzureichender Abdichtung sowie Zonen mit schwacher oder unregelmässigerLüftung. In der Heizperiode verstärkt der sogenannte Kamineffekt das Problem:Warme Innenluft steigt nach oben, erzeugt im Untergeschoss einen Unterdruck und„zieht“ Radon aus dem Erdreich in das Gebäude. Je nach geologischer Lage kanndie Ausgangsbelastung erheblich variieren, weshalb eine individuelle Messungwichtiger ist als Annahmen oder optische Einschätzungen.
Rolle und Verantwortung der Hauswartung
Hauswartinnen und Hauswarte sind im Alltag diejenigen, die baulicheVeränderungen, Luftführung, Abdichtungszustände und Nutzungsgewohnheiten ambesten kennen. Sie erkennen Risse in Bodenplatten, undichte Rohrdurchführungen,Veränderungen in Kellerräumen oder auffällige Feuchtigkeitsbereiche. DieseBeobachtungsnähe macht sie zu zentralen Akteuren im Radonschutz. Durchregelmässige Kontrolle und bewusstes Lüftungsverhalten können sie aktiv zurRisikominimierung beitragen. Zudem sind sie oft die ersten, die entscheidenkönnen, wann eine Radonmessung sinnvoll ist oder wann externe Fachstellenbeigezogen werden sollten.
Messung und Bewertung von Radonwerten
Gemäss Strahlenschutzverordnung (StSV) giltin der Schweiz ein Referenzwert von 300 Bq/m³ für Räume mit regelmässigerNutzung wie Arbeitsplätze, Aufenthaltsräume, Sitzungszimmer, Technik- undLagerräume oder Untergeschosse mit Personalzugang und ein Schwellenwert von1000 Bq/m3 für radonexponierte Arbeitsplätze mit nicht regelmässigerNutzung in unterirdischen Bauten oder Wasserversorgungsanlagen. Wertedarüber erfordern Massnahmen zur Reduktion. Die Messungen werden idealerweisein den Wintermonaten durchgeführt, da weniger gelüftet wird und sichrealistische Maximalwerte abbilden. Anerkannte Messstellen bieten Messungen mitgeprüften Radon-Dosimetern an, die über mehrere Monate installiert werden. Nurdiese offizielle Langzeitmessung ist aussagekräftig und dient als Basis für baulicheoder organisatorische Massnahmen.
Radon als Teil des professionellenGesundheitsschutzes
Radonprävention ist nicht nur einetechnische Frage, sondern Bestandteil verantwortungsvoller Betriebsführung. InGebäuden, in denen Menschen über längere Zeiträume arbeiten, lernen, wohnenoder medizinisch betreut werden, trägt ein guter Umgang mit Radon zurlangfristigen Gesundheitssicherung bei. Aber auch unterirdische Bauten,Galerien oder Keller, die nur gelegentlich benutzt werden, können sehr hoheRadongaskonzentrationen aufweisen. Die Hauswartung befindet sich hier an einerzentralen Schnittstelle zwischen Gebäudetechnik, Nutzung und Sicherheit: Siestellt sicher, dass Risiken erkannt, dokumentiert, kommuniziert und mit denzuständigen Eigentums- und Fachstellen abgestimmt werden. Damit ist Radonschutznicht eine zusätzliche Aufgabe, sondern selbstverständlich eingebettet in eineprofessionelle, vorausschauende Gebäudebewirtschaftung.
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