Die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) hat kürzlich einen umfassenden Katalog von Energiesparmassnahmen veröffentlicht, der als praxisorientierter Leitfaden für öffentliche und private Liegenschaften dienen soll. Ziel der Empfehlungen ist es, den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren, ohne dabei den Komfort der Nutzer unnötig einzuschränken. Dieser Bericht fasst die wichtigsten und konkretesten Massnahmen zusammen, die insbesondere für Hauswarte und Hauswartinnen von Relevanz sind.
Die Heizung stellt einen der grössten Energieverbraucher in Gebäuden dar. Die EnDK empfiehlt hierbei eine Reihe von Massnahmen, die sowohl den Energieverbrauch senken als auch die Effizienz der Heizsysteme steigern können.
• Raumtemperaturen anpassen: In Büros und Schulzimmern sollte die maximale Raumtemperatur 20°C nicht überschreiten. In Sporthallen und Werkstätten wird eine Temperatur von 17°C empfohlen, während in Altersheimen und Spitälern eine Höchsttemperatur von 23°C angemessen ist. Selten genutzte Räume sollten auf 13°C abgesenkt werden, was durch das Einstellen des Thermostatventils auf Stellung 1 erreicht werden kann.
• Heizungsregelung optimieren: Eine Senkung der Heizkurve und die Einrichtung einer Wochenendabsenkung durch Fachpersonal können den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Zudem sollte die Heizperiode verschoben werden, sodass die Heizung erst aktiviert wird, wenn die Raumtemperatur unter 18°C fällt.
• Fenster und Storen: Um Wärmeverluste zu minimieren, sollte nur stossgelüftet und auf gekippte Fenster verzichtet werden. Zudem sollten Storen in der Nacht geschlossen werden, um die Wärme im Raum zu halten.
Der Warmwasserverbrauch kann durch gezielte Massnahmen erheblich reduziert werden:
• Warmwasser-Zapfstellen: In WC und Schulzimmern sollte Warmwasser abgestellt und nur Kaltwasser genutzt werden. In Duschen, Küchen und Laboren sollte die Temperatur auf 58°C begrenzt werden.
• Schwimmbäder: Die Wassertemperatur in Hallenbädern kann um 2°C gesenkt werden. Wasserspiele und Brunnen sollten entleert und ausser Betrieb genommen werden.
• Zirkulationspumpen: Bei abgestellten Warmwasser-Zapfstellen sollten Zirkulationspumpen und Begleitheizbänder abgeschaltet werden.
Effiziente Lüftungssysteme tragen wesentlich zur Energieeinsparung bei:
• Fensterlüftung: Es sollte kein Dauerlüften erfolgen, sondern nur stossgelüftet werden.
• Lüftungsanlagen: Die Betriebszeiten sollten auf die Nutzung reduziert werden. Die Frischluftmenge sollte auf 30 m³/h pro Person begrenzt werden. In Verwaltungs- und Schulbauten sollten Lüftungsanlagen am Wochenende ausgeschaltet werden.
Die Beleuchtung bietet grosses Einsparpotenzial, insbesondere durch den Einsatz moderner Technologien:
• Betriebszeiten: Nur genutzte Räume sollten beleuchtet werden und das Licht sollte bei Abwesenheit abgeschaltet werden. Die Nachlaufzeiten bei Bewegungsmeldern in Treppenhäusern und Gängen sollten reduziert werden.
• Leuchtmittel: Glüh-, Halogen- und Leuchtstofflampen sollten durch LED-Lampen ersetzt werden. Die Beleuchtungsstärke in Innenräumen sollte angepasst werden, indem eine tiefere Leistung oder eine Lichtsteuerung geprüft wird.
• Aussenbeleuchtung: Öffentliche Beleuchtung sollte zwischen 23:00 und 05:30 Uhr abgeschaltet werden, mit Ausnahme sicherheitsrelevanter Bereiche. Weihnachts-, Brunnen- und Schaufensterbeleuchtung sollte reduziert oder ganz abgeschaltet werden.
Der Energieverbrauch von Geräten und IT-Infrastruktur lässt sich durch einfache Massnahmen reduzieren:
• Energiesparmodus: Bei PCs, Druckern und anderen Geräten sollte der Energiesparmodus aktiviert werden.
• Kühlgeräte: Kühlschränke sollten auf 7°C und Gefrierschränke auf -18°C eingestellt werden.
• Mobile Heizgeräte: Der Einsatz mobiler Heizgeräte sollte verboten werden.
• Drucker: Es sollten nur zentrale Drucker genutzt werden, und dezentrale Einzeldrucker sollten entfernt werden.
Die Mitarbeiter spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Energiesparmassnahmen:
• Homeoffice: Für Mitarbeiter in ineffizienten Gebäuden sollte Homeoffice eingeführt werden.
• Sensibilisierung: Das Personal sollte über Energiesparmassnahmen informiert und Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden.
• Betriebsoptimierung: Energieintensive Bauten sollten durch externe Fachleute optimiert werden.
Die Empfehlungen der EnDK bieten eine umfassende und praxisnahe Anleitung zur Reduzierung des Energieverbrauchs in öffentlichen und privaten Liegenschaften. Durch die Umsetzung dieser Massnahmen können erhebliche Einsparungen erzielt werden, ohne dabei den Komfort der Nutzer zu beeinträchtigen.
Mit einer Publikation im HauswartMagazin treffen Sie genau die Richtigen, effizient, günstig und ohne Streuverluste. Unsere Leser sind die Macher: Hauswarte, Facility Manager und Gebäudeverantwortliche, die täglich Kaufentscheidungen treffen.