Die Laubbeseitigung in der Schweiz ist mehr als eine saisonale Pflicht, sie ist eine betriebliche Aufgabe mit direkter Auswirkung auf Sicherheit, Sauberkeit und Kundenerwartungen. Für Facility Manager und professionelle Reinigungsteams erfordert sie präzises Vorgehen, sorgfältige Planung und den gezielten Einsatz von Geräten für jedes Umfeld.
Das Schweizer System überlässt die Regelung der Laubbeseitigung weitgehend den Kantonen und Gemeinden, was zu einem Flickenteppich von Pflichten führt. Gemeinden übernehmen in der Regel die Verantwortung für öffentliche Strassen und zentrale Flächen, während Privateigentümer, Genossenschaften und Facility Manager direkt für Trottoirs, Vorplätze und angrenzende Grundstücke haften. Wo Mietparteien einbezogen sind, verlagern Hausordnungen und Mietverträge die alltägliche Kehrarbeit teilweise auf Bewohner, die letztliche Verkehrssicherungspflicht verbleibt jedoch bei der Eigentümerschaft. Offenes Verbrennen ist untersagt, das Laub muss über Recyclinghöfe oder Kompostieranlagen entsorgt werden. In der Romandie bestehen zudem Einschränkungen für lärmintensive Geräte mit saisonalen und tageszeitlichen Vorgaben. In waldreichen Kantonen wird eine rasche Räumung gefördert, um Brandrisiken zu verringern, während in anderen der Biodiversität Vorrang gegeben wird, indem Laub in weniger frequentierten Bereichen liegen bleiben darf.
Praktische Verfahren im Facility Management
In der Praxis setzen Facility Manager Methoden gezielt je nach Gelände und Intensität des Laubanfalls ein. Handkehrung bleibt an Eingängen, Innenhöfen und präzisen Zonen unverzichtbar, doch für grössere Flächen sind Maschinen ausschlaggebend. Gebläse bündeln Laub zu Haufen oder Reihen, Sauger heben es anschliessend auf und zerkleinern es, wodurch das Volumen um bis zu neunzig Prozent sinkt und Transportwege erleichtert werden. Auf Strassen, Campusgeländen oder Industriearealen übernehmen Kehrmaschinen die Arbeit und vereinen Saugleistung mit mechanischer Bürstung, um auch Staub und Schmutzpartikel zu entfernen. Auf grossen Arealen kommen Anhänger- oder LKW-Systeme zum Einsatz, die mehrere Hektaren pro Tag bewältigen. Entscheidend ist nicht nur die einzelne Maschine, sondern das abgestimmte Zusammenspiel: Bläser führen, Sauger folgen, Container werden ohne Unterbruch geleert und rechtzeitig an kommunale Sammelstellen gebracht.
Geräte, Maschinen und unterstützende Ausstattung
Das Spektrum professioneller Hilfsmittel ist breit und reicht von kompakten Kehrmaschinen für enge Gassen bis zu Aufsitzmodellen für grossflächige Parkplätze. Saugsysteme mit grossen Behältern verarbeiten auch nasses oder verdichtetes Laub. Präzisionswerkzeuge wie verlängerbare Greifer sind dort gefragt, wo Beete oder Denkmäler geschont werden müssen. Zur Grundausstattung gehört persönliche Schutzausrüstung: Gehörschutz gegen Dauerlärm, Atemmasken gegen Feinstaub und Handschuhe gegen mechanische wie biologische Risiken. Ebenso zentral ist die vorbeugende Wartung. Geschärfte Messer, freie Saugleitungen und regelmässig geprüfte Akkus oder Motoren garantieren störungsfreien Betrieb. Eine gepflegte Flotte bedeutet verlässliche Einsatzfähigkeit, gerade wenn Herbstwetter sofortiges Handeln verlangt.
Nachhaltige Entsorgungsketten
Professionelle Laubbeseitigung endet nicht mit der Sammlung, sondern führt in geschlossene Kreisläufe. Da offenes Verbrennen verboten ist, fliesst das Material in die Grüngutlogistik. Zerkleinertes Laub wird in Kompostierungsanlagen zu Bodenverbesserern oder in Vergärungsanlagen für Biogas genutzt. Grosse Liegenschaften setzen zunehmend auf Vor-Ort-Mulchen, wobei Blätter direkt zu feinem Material verarbeitet und wieder auf den Flächen ausgebracht werden. So entfallen Transporte, Kosten sinken, und gleichzeitig wird ein ökologischer Mehrwert geschaffen, den Auftraggeber zunehmend einfordern. Manche Gemeinden belohnen solche Verfahren bereits explizit in Ausschreibungen.
Technologische Entwicklungen
Die Branche verändert sich rasant durch Elektrifizierung, Automatisierung und digitale Steuerung. Elektrisch betriebene Geräte haben lärmintensive und emissionsstarke Modelle weitgehend ersetzt und ermöglichen Einsätze in lärmempfindlichen Quartieren. Teilautonome Kehrmaschinen mit Kartierungssystemen reinigen grosse Flächen selbstständig und entlasten das Personal für Detailarbeit. Digitale Flottensteuerung erlaubt es, Leistungsdaten zu überwachen, Wartung vorherzusagen und Ressourcen optimal einzusetzen. In weitläufigen Parks wird Drohnenkartierung erprobt, um Laubansammlungen präzise zu lokalisieren und Einsätze gezielt zu planen. Solche Technologien sind längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern fester Bestandteil professioneller Facility-Services, die Kostenreduktion mit ökologischer Verantwortung verbinden müssen, um im Wettbewerb zu bestehen.
Fazit
Laubbeseitigung in der Schweiz bewegt sich zwischen rechtlicher Pflicht, operativer Effizienz und ökologischer Verantwortung. Facility Manager und Reinigungsteams, die moderne Geräte einsetzen, Wartung ernst nehmen und nachhaltige Kreisläufe etablieren, sichern sich nicht nur die Einhaltung von Standards, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden. Während Elektrifizierung und Automatisierung die Methoden neu definieren, bleibt die Erwartung gleich: öffentliche wie private Räume sollen im Herbst sicher, sauber und gepflegt sein.
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