Die klassische Gebäudeautomation zielt darauf ab, einen robusten Anlagenbetrieb zu gewährleisten und Komfort für die Nutzer kosteneffizient bereitzustellen. Mit der Digitalisierung ergeben sich jedoch zusätzliche Chancen, die über das einzelne Gebäude hinausgehen. Smarte Gebäudetechnik kann den Energieverbrauch senken und flexibilisieren, Unterhaltsarbeiten reduzieren und den Raumkomfort erhöhen. Dies ist nicht nur für Mieter und Eigentümer attraktiv, sondern auch für Energieversorger, die von einer optimierten Lastverteilung profitieren können.
Ein zentrales Thema ist die Digitalisierung des Bestands. Viele bestehende Gebäude sind noch nicht mit moderner Gebäudeautomation oder Smart-Home-Funktionen ausgestattet. Hier besteht grosses Potenzial, etwa durch die Nachrüstung von Heizungen, Ladestationen oder Systemen zur Regelung von Raumklima und Verschattung.
In den letzten Jahren haben selbstlernende Gebäudeautomationssysteme bedeutende Fortschritte gemacht. Moderne KI-Modelle können zuverlässig gute Ergebnisse erzielen, kommen mit vergleichsweise wenig Daten aus und benötigen nur handelsübliche Hardware. Diese Entwicklungen haben die Zuverlässigkeit, Datenintensität und Rechenleistung der Systeme deutlich verbessert.
Für Bestandsbauten ist die Integration von KI jedoch eine Herausforderung. Oft fehlen Schnittstellen, um Daten auszulesen oder Betriebspunkte zu senden. Dennoch gibt es einfache Lösungen, wie smarte Thermostate, die mit KI bis zu 20 Prozent Energie einsparen können. Solche Anwendungen lassen sich leicht nachrüsten und bieten einen direkten Nutzen für die Bewohner.
KI-basierte Systeme sind besonders dort effizient, wo repetitive Aufgaben automatisiert werden können. Im Gebäudebetrieb kann KI die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSRL) optimieren und den Raumkomfort automatisch anpassen. Die manuelle Abstimmung des Betriebs einer Gebäudetechnik auf eine Anlage ist oft aufwendig und teuer. KI übernimmt diese Aufgabe, indem sie Anlagen kontinuierlich überwacht und justiert. Dadurch werden energetische und kostenseitige Potenziale besser ausgeschöpft.
Ein Beispiel ist die Steuerung von Wärmepumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern. KI kann den Betrieb vorausschauend optimieren, etwa indem sie die lokale PV-Produktion berücksichtigt. Solche Anwendungen sind auch ohne KI möglich, aber mit KI deutlich kostengünstiger und skalierbarer.
KI leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch lokale Datenanalyse kann sie Nutzern aufzeigen, wie sie ihr Verhalten nachhaltiger gestalten können. Oft ist den Nutzern nicht bewusst, welche Handlung welchen Einfluss auf ihren CO2-Fussabdruck hat. KI kann hier informieren und gleichzeitig im Hintergrund analysieren, wann Strom aus der Steckdose am günstigsten oder nachhaltigsten ist. Auf dieser Basis können Heizungen, Ladesäulen für Elektromobilität oder andere flexible Verbraucher gesteuert werden.
Heizen ist ein zentrales Thema, das sowohl Eigentümer als auch Mieter beschäftigt. Zusammen mit der Elektromobilität spielt es eine Schlüsselrolle im Hinblick auf ein erneuerbares Energiesystem. Mit KI-Gebäudetechnik kann ein klarer Mehrwert für Mieter, Eigentümer und Betreiber generiert werden. Bereits heute gibt es smarte Thermostate und automatische Optimierungen von Heizungseinstellungen, wie etwa der Vorlauftemperatur. Diese Technologien steigern nicht nur den Komfort, sondern auch die Attraktivität und Rendite von Immobilien.
Die Integration von KI in die Gebäudetechnik bietet enorme Chancen, um Energieeffizienz, Komfort und Nachhaltigkeit zu verbessern. Während die Digitalisierung des Bestands noch Herausforderungen birgt, zeigen einfache Lösungen wie smarte Thermostate bereits heute, welches Potenzial in KI-basierten Systemen steckt. Mit weiterer Forschung und Entwicklung wird die Gebäudetechnik zunehmend intelligenter und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
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