Die effektive Unkrautbekämpfung auf Wegen, Plätzen und anderen befestigten Flächen stellt eine kontinuierliche Herausforderung dar. Da der Einsatz von Herbiziden auf versiegelten Flächen gesetzlich untersagt ist, gewinnen mechanische und thermische Verfahren an Bedeutung. Eine durchdachte Auswahl und Kombination dieser Methoden, abgestimmt auf Flächentyp, Nutzungshäufigkeit und Budget, ist entscheidend für den nachhaltigen Erfolg.
Ein präventives Flächenmanagement minimiert das Aufkommen von Wildwuchs erheblich. Die Bauweise und Materialwahl der Flächen spielen dabei eine zentrale Rolle:
• Geschlossene Oberflächen: Materialien wie Asphalt oder Beton bieten Unkräutern kaum Ansatzpunkte, wodurch der Bewuchs reduziert wird.
• Pflasterflächen: Fugen zwischen Pflastersteinen bieten ideale Keimzonen, insbesondere bei feuchten und nährstoffreichen Bedingungen.
Regelmässige Reinigung, beispielsweise durch Kehren oder maschinelles Bürsten, entfernt organische Ablagerungen wie Laub und Erde, die als Nährboden für Unkraut dienen.
Bei bereits vorhandenem Wildwuchs kommen verschiedene mechanische Methoden zum Einsatz:
• Handarbeit: Für kleinere Flächen eignen sich Fugenkratzer oder Hacken. Diese Methoden sind zwar effektiv, erfordern jedoch einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand.
• Maschinelle Bürsten: Geräte mit rotierenden oder pendelnden Bürsten entfernen Unkraut effizient aus Fugen und Oberflächen. Die Auswahl des Borstenmaterials ist entscheidend:
› Kunststoffborsten: Schonend für empfindliche Beläge.
› Stahlborsten: Effektiv gegen hartnäckigen Bewuchs, jedoch aggressiver gegenüber der Oberfläche.
• Kombigeräte: Einige Systeme lassen sich mit Freischneidern oder Kehrmaschinen kombinieren, was die Effizienz steigert, jedoch das Risiko von Verschleiss oder Steinschlag erhöht.
Mechanische Methoden entfernen Unkraut oft nur oberflächlich. Die Wurzeln bleiben häufig intakt, was zu erneutem Wachstum führt. Zudem kann das Auskratzen von Fugenmaterial langfristig neue Keimräume schaffen.
Thermische Verfahren nutzen hohe Temperaturen, um Pflanzenzellen zu zerstören:
• Abflammen: Offene Gasflammen erzeugen Temperaturen, die das Eiweiss in den Pflanzenzellen denaturieren, wodurch die Pflanzen absterben.
• Infrarotgeräte: Nutzen Wärmestrahlung, um Unkraut zu bekämpfen, ohne offene Flammen einzusetzen.
• Heisswasser- und Dampfsysteme: Durch die Anwendung von heissem Wasser oder Dampf werden Pflanzenzellen zerstört. Diese Methoden sind besonders effektiv gegen Moose und Algen.
• Heissschaumverfahren: Eine Mischung aus heissem Wasser und biologisch abbaubarem Schaum verlängert die Wärmeeinwirkung auf die Pflanzen und erhöht die Effizienz.
Beim Einsatz thermischer Methoden ist Vorsicht geboten:
• Brandgefahr: Besonders beim Abflammen besteht die Gefahr, dass trockenes Material in der Umgebung Feuer fängt.
• Oberflächenbeschaffenheit: Nicht alle Materialien sind hitzebeständig; bei Kunststoff- oder Bitumenbelägen ist Vorsicht geboten.
• Wetterbedingungen: Wind kann die Effektivität reduzieren und die Brandgefahr erhöhen; feuchte Bedingungen können hingegen die Wirksamkeit steigern.
Der Erfolg thermischer Verfahren hängt vom richtigen Timing ab:
• Frühzeitiger Einsatz: Behandlungen zu Beginn der Wachstumsperiode, wenn die Pflanzen noch klein sind, erhöhen die Effektivität.
• Regelmässige Wiederholungen: Mehrere Anwendungen pro Jahr sind notwendig, um Unkraut nachhaltig zu schwächen und den Bewuchs zu kontrollieren.
Keine einzelne Methode bietet eine vollständige Lösung. Die Kombination mechanischer und thermischer Verfahren, angepasst an die spezifischen Gegebenheiten der Fläche, führt zu den besten Ergebnissen. Professionelle Geräte lohnen sich bei häufiger Anwendung; für gelegentliche Einsätze können Leihgeräte oder die Beauftragung von Fachfirmen wirtschaftlicher sein.
Vor der Anschaffung eines Geräts zur Unkrautbekämpfung sollten Verantwortliche im Gebäudemanagement die Eigenschaften der zu bearbeitenden Flächen genau kennen, da Grösse und Beschaffenheit massgeblich bestimmen, welche Technik geeignet ist. Ebenso spielt das Gewicht des Geräts eine Rolle, nicht nur im Hinblick auf den Transport, sondern auch auf die Handhabung durch das Personal im täglichen Einsatz. Auch der Energieverbrauch sollte nicht unterschätzt werden, da er langfristig die Betriebskosten beeinflusst. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich vorab über die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und den Wartungsaufwand zu informieren, um die Einsatzfähigkeit des Geräts dauerhaft sicherzustellen. Nur wer diese Faktoren sorgfältig abwägt, kann eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung treffen.
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